Vor einiger Zeit stieß ich auf ein Interview mit Jamie Notter. Den Artikel hatte ich schon eine Weile in meinem Literaturverwaltungsprogramm, hatte ihn aber noch nicht wirklich durchgearbeitet. Jetzt schon. Und kann mir ein paar kritische Anmerkungen definitiv nicht verkneifen. Denn was Notter erreichen will, unterschreibe ich vielleicht nicht voll und ganz, aber doch größtenteils. Sein Buchtitel „Humanize“ gefällt mir gut. Vor allem die damit verbundenen Ideen und Vorschläge für einen Wandel von Führung und Kultur in Unternehmen. Die Begründungen sind jedoch überraschend widersprüchlich, undurchdacht und vor allem: gefährlich. Notters Argumente öffnen den Raum für den üblichen Jojo-Effekt, den wir ohnehin schon seit Jahrzehnten in Unternehmen und Organisationen beobachten können. Heute Zentralisierung, morgen Dezentralisierung, übermorgen wieder zurück. Oder besser noch: Beides gleichzeitig, Zentrale und dezentrale Steuerung. Das alles führt dann dazu, dass Change krank macht, weil die vom Wandel Betroffenen selbigen nur noch als schlechten Witz auffassen und sich selbst als Spielball erleben. Weiterlesen